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Der Initiativpreis der Susanne und Gerd Litfin Stiftung

Die Susanne und Gerd Litfin Stiftung hat anlässlich ihres 10. Stiftungsjubiläums einen Preis ausgelobt, der neu ins Leben gerufene Initiativen mit nachhaltiger Wirkung im südniedersächsischen Raum auszeichnen will.

Der Preis besteht aus einer Bronzeskulptur und einer Geldzuwendung in Höhe von 5.000€. Er wird an die gemeinnützige Organisation vergeben, die als Träger der Aktivität fungiert. Die Skulptur ist eine persönliche Auszeichnung und ehrt die Person oder Personengruppe, auf deren Initiative das herausragende Projekt begonnen wurde.

Der Preis wird einmal jährlich durch die Susanne und Gerd Litfin Stiftung vergeben. Die Auswahl wird auf Grundlage einer vom Kuratorium und Vorstand laufend geführten Vorschlagsliste von einer Jury getroffen. Der Preis kann alternativ auch öffentlich ausgeschrieben werden. Vorschläge sind schriftlich dem Vorstand der Stiftung einzureichen. Selbstvorschläge sind nicht möglich.

Die Jury besteht aus dem/der Oberbürgermeister/in der Stadt Göttingen und dem Landrat/der Landrätin des Landkreises Göttingen sowie den Kuratoren der Litfin Stiftung. Vorsitzender der Jury ist der/die Oberbürgermeister/in bzw. der Landrat/die Landrätin im jährlichen Wechsel.

Preisträger

Vor mehr als 10 Jahren beschloss Steffen Baumbach aus einem sehr persönlichen Grund, das Elternhaus für das krebskranke Kind zu unterstützen. Nach jedem Lauftraining, das er absolvierte, steckte er einen kleinen Geldbetrag in ein Sparschwein. Dieser Idee schlossen sich andere Sportler und Sportlerinnen an, so dass das Jahr 2013 als das Geburtsjahr der Initiative „Jedes Training zählt“ genannt werden kann.
Unter dem Motto „Jedes Training zählt“ wurde ein Verein gegründet. Jeder Sportler kann sein eigenes Sparschwein füllen, doch inzwischen haben sich auch Laufteams zusammengefunden, die z.B. beim Altstadtlauf oder beim Volksmarathon als Mannschaft antreten und sich in den Dienst der guten Sache stellen. 
Alle von Steffen Baumbach organisierten Lauf-Events sind ausschließlich Spendenläufe, bei denen für krebskranke Kinder Geld gesammelt wird. Jeder Teilnehmer überweist persönlich einmal im Jahr den Inhalt seines Sparschweins. Neben dem Elternhaus für das krebskranke Kind profitiert davon „Luftsprung“, ein Bewegungsprojekt für krebskranke Kinder.
In Anerkennung seiner Verdienstes erhält Herr Steffen Baumbach den Initiativpreis 2025 der Litfin Stiftung und als persönliche Auszeichnung die Bronzeskulptur „Weitblicker“. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 € kommt dem Verein „Luftsprung“ zugute.

 

Für den Göttinger Lichterlauf bietet der Kiessee jedes Jahr eine märchenhafte Kulisse. Tausende Menschen sind dabei, wenn das Startsignal für die Umrundung des Sees gegeben wird. Mit phantasiereicher Beleuchtung geschmückt laufen sie, gehen sie, einige schieben Kinderwagen, andere einen Rollator. Sie sind allein unterwegs, als Paar, als Familie oder in Gruppen. Und alle eint der Wunsch, mit ihrem Startgeld und ihren Spenden das Elternhauses für das krebskranke Kind zu unterstützen.
Rund um den Kiessee sind Bühnen und Lichtinstallationen aufgebaut. Die Bäume sind bunt angestrahlt, auf dem See schwimmt ein beleuchtetes Schiff, auf Leinwänden schwirren Geister herum und Laserstrahlen malen Muster an den Abendhimmel. Es herrscht eine fröhliche und friedliche Volksfeststimmung.
Mehr als 130 ehrenamtliche Helfer machen diese Veranstaltung möglich, viele Firmen stellen sich unentgeltlich in den Dienst der guten Sache. Allen gebührt unser Dank, doch ehren möchten wir heute den Initiator des Göttinger Lichterlaufs, Herrn Thomas Fritsch. Das Elternhaus zu unterstützen war sein persönliches Anliegen, andere zum Mitmachen zu motivieren seine besondere Leistung. Beim Lichterlauf können die Göttinger ihre Verbundenheit mit dem Elternhaus zeigen und sich außerdem auf ein wunderbares und einmaliges Fest freuen.
In Anerkennung seiner Verdienstes erhält Herr Thomas Fritsch den Initiativpreis 2025 der Litfin Stiftung und als persönliche Auszeichnung die Bronzeskulptur „Weitblicker“. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 € kommt dem Elternhaus zugute.

in Anerkennung seiner Verdienste um die Kulturszene in Göttingen, insbesondere um das Jazzfestival und das Literarische Zentrum
Hilmar Beck ist in Göttingen das Synonym für Kultur. Er hat als langjähriger Kulturamts-leiter wie kein anderer Vielfalt und Qualität der Kulturlandschaft geprägt.
Geehrt wird Hilmar Beck jedoch für sein ehrenamtliches Engagement. Dieses gilt dem Göttinger Jazzfestival sowie dem Literarischen Zentrum Göttingen. Beide Institutionen begleitet er seit der ersten Stunde aktiv und in verantwortlicher Funktion. Das Jazz-festival, das älteste und größte seiner Art in Niedersachsen, kann seit 1978 auf seine kompetente und tatkräftige Unterstützung bauen. Im Literarischen Zentrum ist Hilmar Beck seit der Gründung im Jahr 2000 als Vorstandsmitglied Teil einer beachtlichen Erfolgsgeschichte. Während des kontinuierlichen Engagements von bisher 46, bzw. 24 Jahren hat er beide Institutionen entscheidend geprägt.
Mit der persönlichen Ehrung sowie mit dem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wird Hilmar Becks ehrenamtliches Engagement für die Göttinger Kultur gewürdigt. Seinem Wunsch entsprechend geht das Preisgeld zu gleichen Teilen an den Göttinger Jazzfestival e.V. sowie den Literarisches Zentrum Göttingen e.V.

 

in Anerkennung seiner Verdienste um das Andenken Georg Christoph Lichtenbergs.

Seit Jahren gilt Tete Böttgers Leidenschaft Georg Christoph Lichtenberg, dem Physiker, Naturforscher, Mathematiker, Schriftsteller und erstem deutschen Professor für Experimentalphysik im Zeitalter der Aufklärung. Durch seine Freundschaft zu Horst Janssen sind unzählige Zeichnungen mit Aphorismen und Texten von Georg Christoph Lichtenberg entstanden. Tete Böttger organisierte eine Reihe von Ausstellungen mit Bildern des Zeichners und Malers – u.a. in der Eremitage in St. Petersburg – womit Lichtenberg Name in die Welt getragen und sein Werk sogar ins Japanische übersetzt wurde.

Einen besonderen Platz erhielt Lichtenberg mitten in Göttingen vor dem Alten Rathaus. Tete Böttger war es, der die Lichtenberg-Statue 1992 in Albanien aus ausrangierten Diktatoren-Standbildern – Enver Hodscha, Lenin, Stalin – gießen lies und der Stadt stiftete. Spätestens damit ist Lichtenberg auch in Göttingen jedermann bekannt.

Mit der persönlichen Ehrung soll Tete Böttgers Engagement für den Erhalt und die Pflege des Lichtenberg-Nachlasses gewürdigt und unterstützt werden. Das Preisgeld kommt der Lichtenberg-Gesellschaft in Göttingen zugute.

in Anerkennung seiner Verdienste für den Göttinger Literaturherbst.
Der Göttinger Literaturherbst ist eines der traditionsreichsten Literaturfestivals im deutschen Sprachraum. Er findet seit 1992, jeweils im Anschluss an die Frankfurter Buchmesse, in Göttingen und der Region Südniedersachsen statt. Über die Neuvorstellung deutscher und internationaler Belletristik hinaus wird in Kooperation mit der Universität Göttingen, der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und den fünf Göttinger Max-Planck-Instituten ein breites Spektrum an Sachbüchern präsentiert, was dem Göttinger Literaturherbst ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen großen Leseveranstaltungen erbringt.

Das Festival wurde 1992 von Christoph Reisner (1965–2014) als Einzelunternehmen gegründet und ist seit 2006 eine GmbH mit einem gleichnamigen, gemeinnützigen Förderverein. Seitdem Reisner im März 2014 nach langer Krankheit verstarb, ist Johannes-Peter Herberhold Geschäftsführer des Göttinger Literaturherbstes. Ihm ist es zu verdanken, dass sich der Göttinger Literaturherbst durch innovative Ideen ständig weiterentwickelte. Unter seiner Leitung haben sich die Besucherzahlen verfünffacht, hat sich der Kreis der Interessenten auch überregional enorm erweitert.

Trotz der Corona-Pandemie hat der Göttinger Literaturherbst auch 2020 stattgefunden. Die Veranstaltungszahl und die Zahl der Veranstaltungsorte mussten auf 40 Prozent des Umfangs der vergangenen Jahre reduziert werden. Um dennoch die Veranstaltungen für eine möglichst große Zahl von Interessenten zu öffnen und eine überregionale Reichweitenerhöhung zu ermöglichen, wurde ein digitales Zusatzangebot erarbeitet. Als Plattform für die Videos diente eine eigene Literaturherbst Mediathek (Literaturherbst ON AIR), über die im Festivalzeitraum alle Veranstaltungen als Livestream und Stream abgerufen werden konnten. Als „Notbehelf“ konzipiert, wurde Literaturherbst ON AIR ein erfolgreiches Pilotprojekt, welches fortgeführt werden soll. Neben 6.400 Präsenz-Besuchen konnten mehr als 33.000 Online-Besuche gezählt werden.

Wo andere Kulturveranstalter resigniert haben, hat der Göttinger Literaturherbst seine Chance auch während der Pandemie genutzt. Durch eine technische Lösung wurden neue und überregionale Interessenten gewonnen. Es wurde ein bemerkenswertes und viel beachtetes Festival auch 2020 durchgeführt. Dafür gebührt Herrn Herberhold und dem gesamten Team des Göttinger Literaturherbstes große Anerkennung.

in Anerkennung ihrer Verdienste um den Förderverein für das Palliativzentrum der Universitätsmedizin Göttingen e.V.

Die Palliativmedizin in Göttingen hat eine herausragende Bedeutung.

Maßgeblichen Anteil daran hat Frau Veronika Frels, die sich als Vorstandsvorsitzende im Förderverein für das Palliativzentrum unermüdlich engagiert. Sie hat sich für die Gründung des Vereins sowie für die Errichtung des Zentrums eingesetzt.

Frau Frels ist Kopf und Herz des Fördervereins. Sie hat mit viel Kraft und großer Stärke, mit Kreativität und Phantasie, mit Geduld und Hartnäckigkeit für den Ausbau der Palliativmedizin geworben und mit dem Akquirieren vieler Spender und Sponsoren zur Finanzierung des Erreichten beigetragen. Ihre Empathie für die Kranken und deren Angehörigen, für die Ärzte und das Pflegepersonal sowie für die vielen Ehrenamtlichen prägt die Atmosphäre in der Station. 

in Anerkennung ihrer Verdienste um das XLAB und die XLAB Stiftung.

E = B x A 2  – Erfolg gleich Begeisterung mal Anstrengung zum Quadrat

So lautet das Motto des XLAB, doch es könnte auch die Persönlichkeit von Eva-Maria Neher beschreiben. Mit den ihr eigenen besonderen Fähigkeiten – visionäres Denken, Kreativität, Hartnäckigkeit und Fingerspitzengefühl – ist es ihr gelungen, ihre Idee eines Experimentallabors für junge Leute zu verwirklichen. Im Jahr 2000 wurde das XLAB gegründet, 2004 der markante Neubau bezogen. Seitdem haben mehr als 70.000 Schüler aus 47 Ländern experimentelle Erfahrungen in den Fächern Physik, Chemie, Biologie, Informatik und Geowissenschaften erworben. 

Das Angebot des XLAB reicht von Experimentierkästen für Kindergärten und Grundschulen über Experimentalkurse für Schüler, Abiturvorbereitungskurse, Lehrerfortbildung, International Science Camps bis hin zu den jährlich ausgerichteten  International Science Festivals. Von der Nachhaltigkeit des Konzepts als Grundstein für eine naturwissenschaftliche Karriere zeugen die mehr als 900 registrierten Alumni.

Zur Unterstützung des XLAB hat Eva-Maria Neher die XLAB Stiftung gegründet. Auf ihre Initiative hin wird aktuell die Errichtung und der Betrieb eines Begegnungszentrums für Bildung, Wissenschaft und Forschung geplant.

 in Anerkennung seiner Verdienste um die Projekte „fit für PISA“ und „fit für pisa +“.

Vor ca. 15 Jahren reduzierte man in Niedersachsen den Sportunterricht in den Schulen. Das war die Geburtsstunde von „fit für PISA“. Die obligatorischen zwei Stunden Sport pro Woche konnten durch beispielhaftes ehrenamtliches Engagement um drei weitere Einheiten ergänzt werden. Nach erfolgreicher wissenschaftlicher Evaluation wurde das Projekt durch die Module „Bewegung und Sport“, „Ernährung“ sowie „Patenarzt“ zu „fit für pisa+“ erweitert. Zurzeit nutzen 11 Schulen mit 28 Klassen das Angebot.

Dr. Thomas Suermann ist nicht nur Initiator und Namensgeber von „fit für PISA“ und „fit für pisa +“. Bis heute setzt er sich aktiv für das Projekt ein. Unabdingbar für den großen Erfolg war und ist die Umsetzung durch den ASC von 1846 e.V. sowie die Unterstützung vieler Mitstreiter.

 in Anerkennung seiner Verdienste um den Erhalt der Wiechert’schen Erdbebenwarte. 

Die 1902 unter der Leitung von Emil Wiechert erbaute Erdbebenwarte war Teil des weltweit ersten Instituts für Geophysik. Bis zum Jahre 2005 wurde sie von der Universität Göttingen betrieben. Als sie aufgegeben wurde, übernahm der eigens gegründete Verein Wiechert’sche Erdbebenwarte Göttingen einen Teil des Geländes mit all seinen Gebäuden sowie Geräten und Instrumenten, um den Betrieb fortzuführen und die einzigartige Einrichtung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 

Herr Brunk hat sich von Beginn an mit viel Engagement und Ausdauer um die Vereinsgründung sowie um die Übernahme der Erdbebenwarte verdient gemacht. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass dieses lebendige Zeugnis der Wissenschaftsgeschichte erhalten geblieben ist.